Wir haben 3.000 Führungspositionen in deutschen Stiftungen untersucht. Menschen mit Migrationshintergrund sind vor allem in den großen Stiftungen kaum vertreten und nur ein Prozent ist eine Führungskraft of Color.
Untersucht wurden die Stiftungsorgane (Beirat, Kuratorium, Rat, Vorstand und Geschäftsführung) der 30 größten privaten und öffentlichen Stiftungen Deutschlands sowie weitere 250 Stiftungen mit Rechtssitz in Berlin. In den 30 größten Stiftungen, wie der Robert Bosch Stiftung, der Körber Stiftung oder der Volkswagen Stiftung, hat nur jede*r dreißigste (3 Prozent) im Vorstand, Rat oder in der Geschäftsführung einen Migrationshintergrund. Damit liegen Stiftungen deutlich hinter den Dax-Konzernen, deren Vorstände mit über 29 Prozent von Menschen mit Migrationshintergrund besetzt sind (Simon-Kucher & Partners 2013).
Private und öffentliche Stiftungen sind Motoren der gesellschaftlichen Entwicklung. Kulturelle Vielfalt, Integration, Anti-Rassismus und interkultureller Dialog bilden oft Schwerpunkte ihrer operativen und fördernden Tätigkeit. Trotz dieser gesellschaftlichen Vorreiterrolle ergibt unsere Erhebung, dass insgesamt nur jede elfte Person (9 Prozent) in Führungspositionen deutscher Stiftungen einen Migrationshintergrund hat.
Das dies nicht so sein muss, zeigen auch positive Beispiele von Stiftungen, in denen kulturelle Vielfalt in Führungsgremien bereits aktiv gefördert und gelebt wird, wie z. B. in der Stiftung Digitale Chancen, der Bürgerstiftung Neukölln oder der Stiftung Erinnerung, Zukunft und Verantwortung.
Die Studie können Sie als Broschürendruck im PDF-Format herunterladen (Stand: Juni 2014).