Diversity in Leadership – Delegationsreise zur Leadership-Konferenz in Washington D.C.

Bei "Vielfalt in Zahlen - wie man Diskriminierung misst" sprechen wir über alles rund ums Thema ADGD – "Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsdaten" - die Kernarbeit von "Vielfalt entscheidet - Data for Equity". Jeden Monat gibt es eine neue Folge.

In der ersten Folge interviewt unsere Moderatorin Thao Tran Dr. Lina Vollmer (Projektleitung von "Vielfalt entscheidet") und Juan Vivanco (wissenschaftlicher Mitarbeiter bei "Vielfalt entscheidet"). Es geht darum, wie Daten beim Abbau von Diskriminierung und Rassismus helfen können. Folgende Fragen werden beantwortet: Was und wofür sind ADGD, Wie tragen ADGD zum Abbau von Diskriminierung bei und wie wird Diskriminierung gemessen?

„Es liegt noch ein langer Weg vor uns!” – Auf Einladung des US-Congress-Mitglieds Alcee Hastings war Daniel Gyamerah Ende September 2016 als Teil einer europäischen Delegation von Abgeordneten sowie Diversity- und Antidiskriminierungsexpert*innen auf der Transatlantic Minority Political Leadership Conference (TMPLC) im Rahmen der Congressional Black Caucus Foundation Annual Legislative Conference (CBCF ALC) in Washington D.C. – eines ist uns seit dem noch klarer: In Deutschland haben wir noch einen langen Weg vor uns!

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Um die Gesellschaft wirklich in ihrer Vielfalt zu repräsentieren – von den Lehrerzimmern über Unternehmen bis in die Führungspositionen der Politik – bedarf es enormen Kraftanstrengungen und v. a. einer Professionalisierung der Inklusions- und Antidiskriminierungs-„Szene“.

Während wir hierzulande noch darüber debattieren, ob es für das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) überhaupt ein Verbandsklagerecht geben wird, kümmern sich in US-amerikanischen Behörden etwa 150 Jurist*innen nur um Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Davon kann die Antidiskriminierungsstelle des Bundes nur träumen.

Vor Ort durften wir auch die geballte Kraft von Zusammenschlüssen von Abgeordneten kennenlernen, die gemeinsam Inklusion vorantreiben; selbst bei großen Unternehmen gehört es zum guten Ton, entsprechende Veranstaltungen finanziell zu sponsern. Jallo Mamadou aus Malmö in Schweden sagte über die Delegationsreise „As leaders aspiring to create change and inclusion, we have a great task ahead that must transcend geographical and political boundaries to formulate strategies for common ground; a central purpose of this trip is to build coalitions, so that the U.S. and Europe are working together to advance people of African descent and other diverse communities in a way that will unify and strengthen our countries at a time when other forces seek to use prejudice and violence to divide us.”

Die Delegation traf auf zahlreiche U.S. Senatoren und Kongressmitglieder – u. a. Robert Menendez, Alcee L. Hastings und den berühmten John Lewis, der bereits beim Marsch auf Washington für Partizipation und Gleichberechtigung kämpfte. Jahrzehnte professioneller Bündnisarbeit haben dazu geführt, dass die Abgeordneten am letzten Abend der Konferenz bei Ansprachen von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und U.S. Präsident Barack Obama ihre eigenen Erfolge feiern und Visionen für die Zukunft entwickeln konnten. Es war ein einmaliges Erlebnis, diese Atmosphäre zu erleben. Wir haben noch einen langen Weg vor uns!

Die Konferenz wird jährlich von etwa 9000 Teilnehmenden – darunter v.a. Führungskräfte aus der afroamerikanischen Community – besucht. Das Panel der europäischen Delegation zu Thema „Race, Rights, and Politics: The European Experience” erlaubte interessante Einblicke und Herausforderungen der europäischen Inklusionsagenda. Eine Frage blieb bis heute unbeantwortet: Welches Land übernimmt nach dem Wegfall Großbritanniens die Führung bei der europäischen Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetzgebung?

Die Teilnahme an der Konferenz wurde durch das European Network Against Racism, die Open Society Initiative for Europe, den German Marshall Fund of the United States und das Network Inclusion Leaders (NILE) ermöglicht.

 

 

Teil der europäischen Delegation waren: Politiker*innen und Public Officials

Said Abdu, Parlamentsmitglied (Schweden)

Mpanzu Bamenga, städtischer Abgeordneter, Eindhoven, Niederlande

Karamba Diaby, MdB (Deutschland)

Mireille Fanon-Mendes, United Nations Working Group of Experts on People of African Descent

Helen Grant, Parlamentsmitglied (United Kingdom)

Jallow Momodou, städtischer Abgeordneter, Malmö, Sweden; European Network Against Racism (ENAR)

Marvin Rees, ‎Bürgermeister von Bristol (Großbritannien)

Azize Tank, MdB (Deutschland)

Christiane Taubira, ehemalige Justizministerin (Frankreich)

Alfiaz Vaiya, European Parliament Anti-Racism and Diversity Intergroup (ARDI)

Expert*innen:

Daniel Gyamerah, Citizens for Europe; Each One Teach One (Deutschland)

Karen Kaneza, African Diaspora Youth Network in Europe; ENAR (Portugal)

Sanjukta Moorthy, Open Society Initiative for Europe

Gabriele Gün Tank, Vorstand der Rosa-Luxemburg Stiftung (Deutschland)

Simon Woolley, Operation Black Vote (Großbritannien)

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