Die neue Berliner Koalition erkennt das Repräsentationsdefizit in den Kulturinstitutionen als Problem an. Gegensteuern möchte sie laut Koalitionsvertrag u. a. mit einer Servicestelle Diversitätsfonds, einem Diversitätsfonds und durch die Entwicklung von Diversitätsstandards.
Drei geeignete Maßnahmen, die von „Vielfalt entscheidet – Diversity in Leadership“ eingebracht wurden und bei richtiger Umsetzung die Vielfalt der Berliner Bevölkerung auch in den Kultureinrichtungen widerspiegeln werden.
Die Berliner Kulturinstitutionen haben eine bedeutende Funktion für das gesellschaftliche Zusammenleben: Sie verhandeln drängende Fragen unserer Zeit. Die Vielfalt der Gesellschaft repräsentiert sich jedoch noch nicht auf ihren Bühnen, in ihrem Personal oder Publikum. Auf diesen Missstand hat „Vielfalt entscheidet – Diversity in Leadership“ bereits 2014 in einer Pilotstudie hingewiesen, in der 756 Führungspositionen in 57 Berliner Bühnen untersucht wurden, mit dem Ergebnis, dass vor allem die großen, öffentlichen Kultureinrichtungen in Berlin sehr homogen aufgestellt sind.
Dieses Repräsentationsdefizit will die neue Berliner Koalition abbauen. Dazu heißt es in der Koalitionsvereinbarung:
„Die Koalition wird eine Servicestelle Diversitätsentwicklung einrichten, die einen Diversitätsfonds administriert und Verwaltungen und Kulturinstitutionen beim diversitätssensiblen Management (Personal, Programm und Publikum) begleitet sowie Diversitätsstandards entwickelt. Geschlechtergerechtigkeit ist ein wichtiger Bestandteil zur Stärkung der kulturellen Vielfalt. Die Koalition setzt sich dafür ein, den Anteil von Frauen sowie Personen mit Migrationsbiografie in den Leitungsebenen der öffentlichen Kulturinstitutionen deutlich zu erhöhen.“ (Berliner Koalitionsvertrag; Zeilen 265 – 271).
Die Koalitionsvereinbarung macht deutlich, dass die Berliner Regierung den richtigen Weg einschlägt. Wir begrüßen diese Weichenstellung und werden den Prozess weiter begleiten.